Gallup Engagement Studie

Mit emotional intelligenter Führung und kollektiver Intelligenz die Zukunft gestalten

Die Ergebnisse der Gallup Engagement Studie 2024 zeigen klar, wie sich die emotionale Bindung deutscher Mitarbeitender entwickelt. Gleichzeitig eröffnen sie Führungskräften enorme Chancen. Die Frage lautet nicht mehr, ob wir handeln müssen – sondern wie wir diese Herausforderung gemeinsam anpacken.

Gallup Studie 2024, 14% der Mitarbeitenden sind emotional an das Unternehmen gebunden, der Rest hat keine oder kaum Bindung zu Unternehmen

Ein Blick auf die Zahlen: Wo stehen wir heute?

Seit 2001 misst der Gallup Engagement Index den Grad emotionaler Bindung in Deutschland – ein Schlüsselindikator für Produktivität, Motivation und Unternehmenserfolg.
Gallup unterscheidet klar zwischen emotionaler Bindung und Engagement einerseits sowie Mitarbeiterzufriedenheit andererseits.

Emotionale Bindung beschreibt, wie stark sich Mitarbeitende mit ihrem Arbeitgeber und ihrer Arbeit verbunden fühlen.
Engagement bedeutet, dass Mitarbeitende sich mit voller Energie, Kreativität und Verantwortung einbringen. Sie leisten mehr als das Nötigste.

Emotional gebundene Mitarbeitende bringen sich aktiv ein, treiben Innovationen voran, übernehmen Verantwortung und stärken Teamgeist und Unternehmenskultur.

Mitarbeiterzufriedenheit zeigt eher das allgemeine Wohlbefinden in Bezug auf Lohn, Arbeitszeit, Sicherheit und Arbeitsumfeld – also sogenannte Hygienefaktoren. Zufriedene Mitarbeitende fühlen sich wohl und erledigen ihre Aufgaben, ohne jedoch zusätzlich Energie oder Ideen einzubringen.

Die aktuellen Zahlen fordern uns zum Handeln auf – und eröffnen Chancen:

  • 14 % der Beschäftigten zeigen 2024 eine emotionale Bindung. 2021 lag der Wert bei 17 %, 2012 bei 15 %. Der langfristige Abwärtstrend zeigt: Die Erwartungen der Mitarbeitenden steigen stetig.
  • 19 % haben keine emotionale Bindung (2021: 14 %, 2012: 24 %). Der leichte Anstieg zeigt zwar eine Delle, der langfristige Trend bleibt jedoch positiv – wir können etwas bewegen.
  • 45 % suchen aktiv nach neuen Herausforderungen – ein konstant hoher Wert seit Jahren.
  • Mangelnde Bindung verursacht 2024 Produktivitätsverluste von bis zu 167,2 Milliarden Euro – ähnlich hoch wie 2021. Hinzu kommt jetzt der verschärfte Fachkräftemangel.

Übertragen auf ein Fußballteam bedeutet das: Nur ein Spieler läuft motiviert über den Platz. Der Rest steht herum oder trabt lustlos mit.

Die Entwicklung als Weckruf – und Chance

Die Daten zeigen deutlich: Emotionale Bindung verändert sich laufend. Wirtschaftliche Unsicherheiten, Krisen oder kulturelle Verschiebungen beeinflussen sie. Die gute Nachricht: Unternehmen, die ihre Führungskultur aktiv gestalten, erhöhen die Bindung und Motivation ihrer Mitarbeitenden nachhaltig.

Die Gallup Studie zeigt, welche Aufgaben Führungskräfte haben, um Mitarbeitende zu binden

Kollektive Intelligenz: Ein Hebel für bessere Führung und Kultur

Kollektive Intelligenz beschreibt die Fähigkeit eines Teams oder einer Organisation, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, Herausforderungen zu meistern und Wissen gezielt zu nutzen. Sie entsteht, wenn Teams die individuellen Stärken und Perspektiven bewusst zusammenbringen.

In einer komplexen, unsicheren Arbeitswelt stellt kollektive Intelligenz einen entscheidenden Erfolgsfaktor dar.

So stärkst du Führung und Kultur durch kollektive Intelligenz:

  1. Problemlösung gemeinsam angehen
    Teams entwickeln gemeinsam Lösungen, statt die Verantwortung bei der Führungskraft zu lassen. Das stärkt Bindung und verbessert die Ergebnisse.
  2. Vielfalt gezielt nutzen
    Unterschiedliche Perspektiven, Hintergründe und Fähigkeiten bereichern jeden Prozess. Wer Vielfalt fördert, schafft ein Klima, in dem alle gehört werden.
  3. Eigenverantwortung fördern
    Mitarbeitende, die Verantwortung übernehmen, fühlen sich eingebunden – und wachsen im Vertrauen in sich selbst und ins Unternehmen.
  4. Wissen offen teilen
    Eine offene Kommunikationskultur, in der alle Wissen frei zugänglich machen, treibt Innovation voran. Workshops, digitale Plattformen oder regelmäßige Meetings unterstützen diesen Austausch.

Die Gallup Studie liefern Hinweise, wie wichtig kollektive Intelligenz für die Unternehmenskultur ist

Der Schlüssel liegt bei den Führungskräften

Führungskräfte haben einen immensen Einfluss auf die emotionale Bindung. Doch statt dies als Belastung zu sehen, können sie diese Rolle als Chance begreifen, positiv zu wirken. Hier sind konkrete Ansätze, wie dies gelingen kann:

  1. Emotionale Bedürfnisse ernst nehmen
    Höre zu, erkenne an, fördere Stärken. Ein wertschätzendes Miteinander, regelmäßiges Feedback und die Förderung von Stärken – so entsteht ein Umfeld, in dem Menschen aufblühen.
  2. Förderung von Vertrauen: Ermögliche eine Kultur, in der Mitarbeitende Ideen angstfrei äußern und Fehler nicht sanktioniert werden.
  3. Aktives Zuhören: Nimm dir bewusst Zeit, um die Sichtweisen deiner Teams zu verstehen und darauf einzugehen.
  4. Individuelle Weiterentwicklung fördern
    Setze gezielt auf Qualifizierung, um Mitarbeitende zu binden. Unternehmen, die auf Entwicklung setzen, begegnen nicht nur dem Fachkräftemangel, sondern steigern die Loyalität.
  5. Onboarding bewusst gestalten
    40 % der neuen Mitarbeitenden suchen bereits im ersten Jahr nach einem neuen Job. Mit einem intensiven, persönlichen Onboarding stärkst du früh die Bindung.
  6. Zukunftsvertrauen aufbauen
    Nur 40 % glauben an die Zukunft ihres Unternehmens. Kommuniziere transparent und optimistisch, um Vertrauen zu stärken.

Langfristige Trends – und wie wir sie drehen

Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen: Emotionale Bindung ist ein langfristiges Thema. Wer heute bewusst investiert, baut morgen eine starke Unternehmenskultur.

Die Fakten sprechen für sich:
Hoch gebundene Mitarbeitende fehlen halb so oft – und bleiben ihrem Unternehmen dreimal länger treu.

Die Gallup Studie betont die Bedeutung der Unternehmenskultur und was Führungskräfte dafür tun können

Der Schlüssel zur Zukunft: Emotionale Bindung und kollektive Intelligenz

Die Gallup-Studie macht deutlich, wie zentral emotionale Bindung für den Unternehmenserfolg ist. Doch Top-down reicht nicht aus. Wir brauchen kollektive Intelligenz und das Engagement aller – so schaffen wir langfristig eine starke, lebendige Unternehmenskultur.

Fazit: Gemeinsam gestalten wir die Zukunft

Die Gallup-Studie ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken – sie ist ein Weckruf und eine Chance: Übernimm Verantwortung und werde Gestalter einer neuen Arbeitswelt. Kollektive Intelligenz zeigt uns den Weg, wie wir individuelle Stärken bündeln und eine Zukunft schaffen, in der Menschen mit Sinn, Freude und Energie arbeiten.

Mehr Informationen zum Gallup Engagement Index Deutschland findet ihr auf der Seite vom Gallup Institut: https://www.gallup.com/de/472028/bericht-zum-engagement-index-deutschland.aspx

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*VUCA ist ein Akronym für die englischen Begriffe volatility ‚Volatilität‘ (Unbeständigkeit), uncertainty ‚Unsicherheit‘, complexity ‚Komplexität‘ und ambiguity ‚Mehrdeutigkeit‘.