Stell dir vor, du bist Teil eines Teams, das zweieinhalb Jahre lang in einem winzigen, abgeschlossenen Raum zusammenarbeiten und zusammenleben muss. Es gibt keine Fluchtmöglichkeiten, die Kommunikation mit der Außenwelt ist verzögert, und die Umgebung ist lebensfeindlich. Das klingt nach einem Science-Fiction-Film, oder? Doch das ist die Realität einer geplanten Mars-Expedition. Und was hat das mit deinem Arbeitsalltag zu tun? Eine ganze Menge.
Die Vorbereitung auf eine Mars-Mission lehrt uns wertvolle Lektionen darüber, wie Teams in extremen Umgebungen funktionieren und wie kollektive Intelligenz – das Potenzial eines Teams, durch Zusammenarbeit bessere Entscheidungen zu treffen – auch in deinem Arbeitskontext genutzt werden kann.
Die Bedeutung von Führung und Followership
Bei der Auswahl von Astronaut*innen für eine Mars-Mission zählen nicht nur technische Fähigkeiten und akademische Erfolge, sondern vor allem die Fähigkeit, im Team zu arbeiten und sowohl zu führen als auch zu folgen. Diese doppelte Rolle – Leadership und Followership – ist entscheidend, um in solch extremen Umgebungen erfolgreich zu sein. Du musst in der Lage sein, je nach Situation die Führung zu übernehmen und ebenso bereit sein, zurückzutreten und den Anweisungen anderer zu folgen.
In deinem Arbeitsteam bedeutet das, dass jede*r seine oder ihre Expertise einbringt, wenn sie am meisten gebraucht wird, und gleichzeitig die Ideen und Vorschläge anderer aktiv unterstützt. Kollektive Intelligenz entsteht, wenn alle Teammitglieder ihre Stärken einbringen und gleichzeitig die Beiträge der anderen respektieren und fördern.
Psychologische Sicherheit als Schlüssel zum Erfolg
Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg einer Mars-Mission ist die Schaffung eines sicheren Raums, in dem offene und ehrliche Kommunikation möglich ist. Astronaut*innen müssen in der Lage sein, schwierige Gespräche zu führen, Fehler anzusprechen und kreative Lösungen zu finden, ohne Angst vor Verurteilung zu haben.
Auch in deinem Team ist psychologische Sicherheit der Schlüssel zur kollektiven Intelligenz. Wenn sich jede*r sicher fühlt, ihre oder seine Meinung zu äußern, Fragen zu stellen und Bedenken anzusprechen, trägt das nicht nur zu besseren Entscheidungen bei, sondern fördert auch Innovation und Kreativität. Teams, die eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit pflegen, sind besser gerüstet, um Herausforderungen zu meistern und erfolgreich zusammenzuarbeiten.
Zusammenarbeit in extremen Umgebungen
Auf dem Mars ist es unmöglich, bei jeder Herausforderung auf Unterstützung von der Erde zu warten – die Verzögerung in der Kommunikation erfordert es, dass das Team vor Ort schnell und autonom Entscheidungen trifft. Dieses Prinzip gilt genauso für dein Arbeitsteam. In einer zunehmend komplexen und dynamischen Arbeitswelt müsst ihr in der Lage sein, schnell auf Veränderungen zu reagieren und unabhängig von externen Inputs Lösungen zu finden.
Hier zeigt sich der wahre Wert der kollektiven Intelligenz: Wenn jedes Teammitglied seine Expertise einbringt und gleichzeitig offen für die Beiträge anderer ist, könnt ihr auch in schwierigen Situationen kreative und effektive Lösungen entwickeln.
Fazit: Was wir von Mars-Expeditionen lernen können
Die Vorbereitung auf eine Mars-Mission zeigt uns, wie wichtig es ist, Teams sorgfältig auszuwählen und zu trainieren, damit sie in extremen Umgebungen erfolgreich arbeiten können. Die gleichen Prinzipien gelten jedoch auch für dein Alltagsteam. Durch die Förderung von kollektiver Intelligenz, psychologischer Sicherheit und einer Kultur der Zusammenarbeit könnt ihr als Team euer volles Potenzial entfalten.
Indem du diese Lektionen aus der Raumfahrt auf deine Arbeitsweise überträgst, kannst du Teams schaffen, die nicht nur effektiv zusammenarbeiten, sondern auch in der Lage sind, innovative Lösungen zu finden und selbst die größten Herausforderungen zu meistern. Egal, ob du dich auf eine Reise zum Mars vorbereitest oder ein komplexes Projekt auf der Erde angehst – der Schlüssel zum Erfolg liegt in der kollektiven Intelligenz und der Fähigkeit, als Team zusammenzuarbeiten.
Dieser Beitrag ist inspiriert durch ein Google „Talk Making teams work, in space“ von Lauren Blackwell Landon, NASA