Die Sprachen der Wertschätzung

Es besteht Einigkeit darüber, dass Wertschätzung wichtig ist. Studien zeigen, dass die meisten Führungskräfte davon ausgehen, dass sie ihr Team wertschätzen, und wenn man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fragt, fühlt sich ein erheblicher Teil von ihnen nicht ausreichend wertgeschätzt. Woran liegt das?

Ein konkretes Beispiel: Man stelle sich vor, man lobt eine Mitarbeiterin öffentlich für ihre hervorragende Arbeit und stellt dann fest, dass ihr diese Form der Anerkennung eher unangenehm ist. Das Beispiel zeigt, dass nicht jeder die gleiche Sprache der Wertschätzung spricht. Diese zu erkennen und richtig einzusetzen, ist entscheidend, um das Team wirklich zu stärken und zu motivieren.

Die verschiedenen Sprachen der Wertschätzung

Warum Wertschätzung so wichtig ist

Wertschätzung ist mehr als eine nette Geste – sie wirkt sich direkt auf die Motivation, Zufriedenheit und Loyalität der Mitarbeitenden aus. Studien zeigen, dass sich wertgeschätzte Mitarbeitende fünfmal stärker mit ihrem Unternehmen verbunden fühlen und doppelt so viele innovative Ideen einbringen. Das Gefühl, wertgeschätzt zu werden, ist mit einem höheren Wohlbefinden bzw. weniger Burnout verbunden und bringt viele positive Vorteile mit sich, wie z.B. eine geringere Personalfluktuation, weniger Fehlzeiten, bessere Kundenbewertungen und eine höhere Rentabilität.

Doch es geht nicht nur darum, Wertschätzung zu zeigen, sondern sie auf eine Weise zu kommunizieren, die beim Gegenüber auch wirklich ankommt.

Die fünf Sprachen der Wertschätzung

Die Idee der „fünf Sprachen der Wertschätzung“ stammt von Gary Chapman, der sie ursprünglich für Paarbeziehungen entwickelt hat. In Zusammenarbeit mit dem Psychologen Paul White wurde dieses Konzept auf den Arbeitsplatz übertragen. Die fünf Sprachen sind:

  1. Verbale Anerkennung: Für 46 Prozent der Mitarbeitenden ist dies die wichtigste Form der Wertschätzung. Es geht darum, ihnen durch Lob und positive Worte Anerkennung zu geben – sei es mündlich oder schriftlich. Diese Menschen fühlen sich wertgeschätzt, wenn sie hören, dass ihre Arbeit und ihre Persönlichkeit geschätzt werden.
  2. Zeit: Ein Viertel der Mitarbeitenden bevorzugt es, dass du ihnen deine Zeit schenkst. Das bedeutet, ihnen aktiv zuzuhören, ihnen Raum für ihre Ideen zu geben und sie in Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Auch gemeinsame Erlebnisse können hier eine große Rolle spielen.
  3. Hilfsbereitschaft: Rund 22 Prozent der Menschen fühlen sich besonders wertgeschätzt, wenn du ihnen aktiv unter die Arme greifst. Dies kann durch Unterstützung bei Projekten oder durch kleine Gesten der Hilfsbereitschaft geschehen.
  4. Geschenke: Für sechs Prozent der Mitarbeitenden sind kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten eine wichtige Form der Wertschätzung. Dabei zählt weniger der materielle Wert als die Geste und die dahinterstehende Absicht.
  5. Körperkontakt: Diese Form der Wertschätzung ist am Arbeitsplatz selten angebracht und nur für ein Prozent der Mitarbeitenden relevant. Dennoch können ein Schulterklopfen oder ein High-Five in bestimmten Kontexten passend sein.
Wertschätzung ausdrücken und Danke sagen

So setzt du Wertschätzung in deinem Führungsalltag um

Um Wertschätzung effektiv zu zeigen, ist es wichtig, die bevorzugte Sprache deiner Mitarbeitenden zu kennen. Beobachte dein Team genau und frage im Zweifelsfall bei jedem und jeder genau nach, welche Art der Anerkennung für sie die größte Bedeutung hat. Beachte dabei, dass allgemeine Lobreden oft weniger Wirkung zeigen als individuelle und konkrete Wertschätzungen. Es geht darum, sowohl strukturelle als auch spontane Momente der Anerkennung zu schaffen. Einen festen Wertschätzungstermin zu haben, kann Struktur geben, doch ebenso wichtig sind spontane, authentische Gesten, die zeigen, dass du deine Mitarbeitenden wirklich schätzt und sie als Individuen wahrnimmst.

Außerdem ist Wertschätzung nicht nur ein Top-Down-Thema, sondern sollte in alle Richtungen gehen. Warum machst du nicht mal einen Teamtag nur zum Thema Wertschätzung. Das zeigt, wie wichtig dir als Führungskraft das Thema ist. Sprich uns an, wir konzipieren den Tag gerne für dich und dein Team.

Fazit: Wertschätzung ist ein mächtiges Führungsinstrument

Als Führungskraft ist es deine Aufgabe, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter/innen wertgeschätzt und motiviert fühlen. Es gibt nicht die eine perfekte Art, Wertschätzung auszudrücken. Wenn du diese Sprachen der Wertschätzung beherrschst, kannst du die Bindung deiner Mitarbeitenden an das Unternehmen stärken und gleichzeitig die Teamdynamik verbessern.

Wertschätzung High five im Team

PS: Für alle, die für Ihre persönlichen Beziehungen an den Sprachen der Liebe interessiert sind, gibt es auf der Seite von Eric Hegmann einen interessanten Test dazu:
https://www.eric-hegmann.de/blog/allgemein/welche-der-5-sprachen-der-liebe-sprechen-sie/

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*VUCA ist ein Akronym für die englischen Begriffe volatility ‚Volatilität‘ (Unbeständigkeit), uncertainty ‚Unsicherheit‘, complexity ‚Komplexität‘ und ambiguity ‚Mehrdeutigkeit‘.